Reviews & Interviews

HALLERTAU INFO (DE), 2011/12/06: Dad Horse im Stil und Hannos gestimmte Zimbeln. "Stimmt's, Hanno?“ – „Is' richtig", sagt Hanno. Banjo, Mandoline, Dad Horse Ottn, ein rot-weißes Megaphon und Hanno am Schlagzeug. Zwei Anzüge, zwei Krawatten auf der imaginären Bühne im Stil-Wirt, und bevor Dad Horse zum Banjo greift, zieht er die Schuhe aus. Sein Basspedal wünscht Zehenspitzengefühl.
Seine Songs sind Geschichten, und die launigen Geschichten, die Dad Horse Ottn dazwischen mit trockenem Humor erzählt, lakonisch und treffsicher, nisten sich in den Ohren ein wie lyrische Lieder. Gospel, Country, Folk – ein wunderbarer Mix, der beim Stil-Wirt lässig daher kommt wie eine urwüchsige, eigenständige Musikrichtung.
"Die Zimbeln gestimmt, Hanno?", fragt Dad Horse seinen Schlagzeuger, und Hanno Jansen senkt bedächtig bejahend den Kopf. Und dann legen sie los mit "Dead Dog on the Highway", das Banjo treibt Trucks über die Straße, Hannos Zimbeln halten sie in der Spur. Ein Glücksgriff ist dieser Mann für Dad Horse, der sonst alleine tourt, denn Hanno, mit pastoralem Jungengesicht, hält die fliegenden Noten-Teppiche in der richtigen Höhe, ein elegischer Hirte am Schlagzeug, der seine Schafe, die Zimbeln, klingen lässt und zwischendurch jenes rot-weiße Megaphon, mit ausklappbarem Haltegriff, an die Lippen führt, um Dad Horse vokal zu unterstützen.
"Wir reisen die Straße entlang und fotografieren die Holzkreuze am Wegesrand", charakterisieren sich die beiden Musiker, kündigen ein Lied – noch ein trauriges! – an über ein ausgetrocknetes Flussbett, und Dad Horse philosophiert mit eukalyptischem, schlitzohrigen Humor: "Was lernen wir daraus?" Nicht aufgeben dürfe man die Hoffnung, komme, was da wolle, und dann kommt „Lord must fix my Soul“ zum Mitsingen. Die Wirtsstube mutiert zum Gospelchor, die Gäste schwingen mit, wenn Dad Horse die bösen Seiten der Menschen besingt – alles ist so schräg und traurig, dass man verrückt werden möchte mit Engelsflügeln, und beim Anblick von Hanno, der seine idiophonen Instrumente mal sachte streichelt, mal entschlossen schlägt, versteht man urplötzlich, dass er nur deshalb so abwesend wirken kann, weil er so absolut präsent am Schlagwerk sitzt.
Als wäre das alles nicht genug: Die letzte Zugabe auf ein wunderbares, kommunikatives Konzert zieht den Wirt auf die Bühne, auf jene imaginären Bretter, die – bei all der zelebrierten Traurigkeit – gelassene Lebensfreude bedeuten, denn die begeisterten Gäste fordern kräftig Beifall klatschend nun einen Cameo-Auftritt seiner Mundharmonika. Und dann legen sie ein letztes Mal los, Dad Horse Ottn am Banjo, Hanno Jansen an den Zimbeln und Georg „Muskel“ Appel an der Mundharmonika: "I Saw the Light" fetzt durch die Stube, alle singen mit, irgendwie und irgendwo sogar Hank Williams, und jetzt, wo alles vorbei ist, sehen und hören wir es noch immer, dieses musikalische Licht in der Stube beim Stil-Wirt.
„Stimmt’s, Hanno?“ – "Is' richtich", sagt Hanno. Sacht Hanno.
(Lothar Trapp)

TAZ (DE) 2011/11/26, Befreiungstheologie: The Dad Horse Experience trägt die frohe Botschaft in die Welt hinaus: Punk und Gospel sind kein Widerspruch!
Gospel heißt: die frohe Botschaft wird seit jeher auf unterschiedlichste Weise verbreitet. Gospel, das ist auch ein musikalisches Genre, das sich im Dienste seiner Sachen mit den Zeiten wandelt. Beides scheint vergessen, wenn The Dad Horse Experience auf der Bühne steht.
The Dad Horse Experience ist die ein-Mann-Band des Bremer Künstlers und Musikers, der sich Dad Horse nennt. Der Musiker hat für seine Musik das etikett „Keller-Gospel“ geprägt. Das erinnert ein wenig an Zeiten, als er in einer Band namens Junge Union mit Baseballschlägern auf mikrofonierten Einkaufswagen herumdrosch, damals, als noch Häuser besetzt wurden, auch in Bremen Nord, wo Ottn aufwuchs.
„Keller-Gospel“ ist aber auch eine durchaus spirituelle Musik. Gospel, aber auf die dreckigE Tour, Ekstase eher im Geiste von Hank Williams, der angeblich den Song „I Saw The Light“ schrieb, nachdem er nachts an einem hell erleuchteten Flughafen vorbeigefahren war. Ottn sieht sich auch keinesfallls als christlicher Musiker, nennt seinen Gospel „freigeistig“ und fühlt sich keiner Religion zugehörig. Dass Jesus in vielen seiner Songs auftaucht, erklärt er mit seiner abendländischen Sozialisation. „Mir geht es um die persönliche Beziehung zwischen Mensch und Gott“, erklärt er. Und ergänzt: „das befreiende Element ist das Interessante daran.“
Die Wandlung vom Punk zum Gospel-Musiker war Bestandteil eines Prozesses, über dessen genauere Umstände der Musiker nicht gern spricht. „Drogenmissbrauch, Alkohol und Abstürze“ spielen dabei aber eine Rolle. Damals stieß er auf Johnny Cashs legendäre "American Recordings". "Die haben in mir einenn Schlüssel umgedreht", sagt Dad.
Country als Genre interessier ihn dabei "nicht die Bohne". „Was mich interessiert ist die einfache Struktur und die Seele, wie sie die Musik von hank Williams und der Carter Family hat. Die finde ich in zeitgenössischer Pop-Musik nicht.“ der direkte Ausdruck ist wichtiger als Fingerfertigkeit, die Aufnahmequalität seiner Alben ist das, was man Lo-Fi nennt. Auch wenn das letzte Album "Dead Dog on a Highway", vergleichsweise gut produziert klingt. „Ich wollte einfach wissen, ob ich das kann.. Das nächste Album mache ich vielleicht mit dem Kassettenrekorder im Badezimmer.“
Keine Frage: Ein bisschen Punk ist der Mann geblieben. „Do It Yourself“ heißt die Devise. Das Banjo-Spiel hat er sich autodidaktisch angeeignet, seine Konzerte bucht er selbst, rund 100 sind es im Jahr. Mittlerweile nicht nur in Europa. Im Dezember geht es nach Australien, in den USA war er auch schon. Jetzt beginnt die nächste Tour, zum ersten Mal mit Schlagzeuger. Es bleibt spannend.
(Andreas Schnell)

MELODIE & RHYTMUS (DE) 5/2011,Kalter Hund - Ein Bremer auf spiritueller Mission in den USA: Das leblose Haupt des Vierbeiners ruht schlaff in einer Blutlache, das Blut des Tieres versickert im Asphalt. So eigenwillig wie das Cover, so merkwürdig ist der Sound von »Dead Dog On A Highway«. Erinnern Instrumente und Melodien noch angenehm an amerikanische Countrygrößen wie Hank Williams, die Carter Family oder an traditionellen Gospel, wirft der streng deutsche Akzent dieses meist englischsprachigen Werks Fragen auf. Kann das ernst gemeint sein?
Für den Urheber Dad Horse Ottn, der auch auf wiederholtes Nachfragen seinen bürgerlichen Namen verschweigt, gleicht diese Frage einem Affront. Er habe einen »ausgeprägten Sinn für die unangenehmen Seiten des Lebens «, und die verarbeite er in seinen Songs, verkündet der Mittvierziger nachdenklich. Amerikanische Musiktraditionen liefern dem norddeutschen Self-Made-Man den passenden Sound zu spirituellen Botschaften, in denen oft das Wort Jesus zu hören ist.
Weil seine Musik der kleinen Bühne gilt, nennt er sie schlicht »Kellergospel«. Erstaunlicherweise kommt seine Message ausgerechnet dort gut an, wo den Menschen sprachliche Lapsus besonders auffallen dürften. Auf Myspace konnte Ottn nach eigenen Angaben eine Fangemeinde um sich scharen. Als der Bremer 2010 via Internet von einem wohlhabenden Amerikaner eingeladen wurde, um auf dessen privater Halloween-Party zu spielen, zögerte er nicht lange. Der reiche Südstaatler bezahlte ihm nicht nur Flüge per Business-Class, Essen und Unterkunft, sondern kaufte ihm auch ein nagelneues Basspedal. Mithilfe seiner virtuellen Anhänger organisierte Ottn eine sechswöchige Amerika-Tour quer durch die religiös geprägten Bible-Belt-Staaten. Seitdem ist sein Selbstbewusstsein gestärkt: »Ich habe jetzt den Stempel ›genehmigt‹ auf der Brust, von Leuten, die Ahnung haben «, berichtet er stolz. Derzeit bastelt Ottn an einem Trip nach Australien. (Daniela Aue)

 BURNOUT-MAGAZIN (DE) 2011/09/12, about "Dead Dog on a Highway": Ein äußerst interessantes Album das mir in die Finger kam, fern ab aller gängigen Country Klänge. Der erste Eindruck lies mich ein wenig ratlos zurück, glaube solch Musik nennt man Country Trash. Ein Blick auf das Cover verrät des Mannes bester Freund tot am Straßenrand, der Gaul bekam wohl ebenfalls eine Kugel, total verarmter Hillbily alles irgendwie traurig, trotzdem gut.

Der zweite Durchlauf brachte Licht ins dunkel, denn Dead Horse Ott'n  [sic] stammt nicht aus Kentucky, den Appalachen, nein sein deutscher Akzent verriet ihn! Der kommt aus dem Norden, Schleswig Holstein um genau zu sein.

Die Musik ist mitunter recht spartanisch auf dem Opener „Dead Dog On A Highway“ begleitet sich Dead Horse Ott'n mit dem Banjo ganz schlicht aber mit Klasse Rhythmus. Die Arrangements erinnern mich an Tom Waits nur eben nicht ganz so rau und polternd dafür genauso schräg.

Mit einem scheppernden Walzer  geht es auf „Kingdom It Will Come“ weiter. Mann da plagt einem wohl das schlechte Gewissen, doch Dead Horse Ott'n beweist Mut und Humor mit einer frei interpretierten Neufassung vom alten Klassiker eines Hank Williams „I Saw The Light“ zockt er munter drauf los, sollte unbedingt mal angetestet werden.

Keine Ahnung wie man den Sound umschreiben soll ein wenig Gospel, Country, Blues auf den Terminus Americana möchte ich verzichten aber ich denke von allen ist schon was dabei. Letztlich ist es aber auch egal zwar zählt Dead Horse Ott'n nicht gerade zu den talentiertesten Sangeskünstlern , dafür hebt sich die Musik deutlich von allen anderen Veröffentlichungen ab. Gute Melodien, schöne Rhythmen mit viel Herzblut was will man mehr, ganz dicke Kaufempfehlung.

 

STORDISCO (IT) 2011/08/31about "Dead Dog on a Highway": Questa poi ci mancava; smaltita la sbornia del cercare tanto di quel suono che fagocitava gli anni 80, e nell’aspettativa che si aprano nuove latitudini da certificare nel cosiddetto “recupero sonoro indipendente”, ci si è imbattuti in questo “losco figuro” che ci ha fatto subito innamorare di se stesso e della sua infinita voglia di comunicare – in effetti è un predicatore tedesco – musica e strambi insegnamenti senza “certificazioni divine”; il tedescone Dad Ottn, al secolo The Dad Horse Experience, con questo eccellente trabiccolo sonoro chiamato “Dead Dog On A Highway” da lezioni, predica e fa impazzire donne e “futuri prossimi” con un banjo, un kazoo sgangherato, un pedal bass, una voce alcolica da cirrosi epatica e una sfilza di canzoni che prendono spunto ed aria fatalisticamente “malsana e borderline” dai bassifondi appestati di spiritual nerastri, mazurche, rock disperato e blues improbabili.
Praticamente uno scenario “cantautorale” che si licenzia tranquillamente tra un Billy Braggstortissimo, una poco raccomandabile Carter Family e il fiato pesante del Milwaukeeiano Gordon James Gano (The Violent Femmes), ma è anche tutto dire che il caracollare da cartoons del nostro eroe è una stranissima eccellenza fuori d’ogni confronto e dentro un’incredibile quanto ottima faccia tosta che da vita ad una serie inimmaginabile di visioni, paesaggi e – a suo modo – d’estatica bellezza trasversale.
Il suo potremmo definirlo un alt-country con le moine punk-folk di chi a cose da dire con urgenza auspicandosi un consumo nutrito di condivisioni intellettualoidi da consumare sul bancone di un bar “Kingdom it will come”, “The party”, “Keller gospel one man band”, oppure il folle “trovatore” di una ritrovata felicità stordita dentro walzerini minimali “Tella me Lord”, “I saw the light”, “WCT in heaven”, come magari un illuso che guarda con tristezza il fondo di un bicchiere vuoto e ci riversa dentro tutta la sua vita passata “Ganz war ich nie”, “St. James infirmary” e poi mescolarla con un dito giallo di nicotina sedimentata negli anni e accennare un coro beffardo sullo stato di cose “He is my song and my story”.
Disco che potrebbe piacere a dismisura ai Gogol Bordello ma in situazione leggermente rallentata negli istinti, comunque un tredici tracce da non perdere assolutamente, c’è dell’esplosivo sonoro in grado di frizionare caratteri e catarsi elettriche che - se prese sottogamba – modificherebbero o modificheranno il vostro consueto sentire in un ascolto preso in diretta dal “cono oscuro e metanolico” dell’esistenza.
Stupendo! (Max Sanella)

EXAMINER (US) 2011/08/20: A little over a year ago Devil's Ruin Records, one of the more worthwhile roots labels out there these days, sent me a handful of their releases, among them the debut full-length by German one-man band The Dad Horse Experience, Too Close to Heaven. While the other albums I listened to from the Devil's Ruin catalog were all great listens, this one impressed me a good deal more and has since become a disc I revisit often, all eleven songs of it. More recently I received a copy of The Dad Horse Experience's new album, again on Devil's Ruin Records, titled Dead Dog on a Highway, which I have been listening to regularly for the past few weeks.
With his peculiar banjo playing, the deep punctuating notes of his basspedal, brief kazoo fillers, and a rather distinct vocal delivery, Dad Horse Ottn has gone from stumbling through a hard and sinful life to picking himself up and pushing on towards redemption, with little more than a banjo in his hands and a message on his tongue. Much in the same way that he glued together the broken pieces of his life, he has stitched together a patchwork of sound from Appalachian folk, old-timey gospel, and country blues. But there is something else in his sound, something that belongs to him and him alone, something that respectfully borrows from and yet wonderfully reshapes the ideas of the old standards upon which it is clearly based. And the parts that are unquestionably unique to him reside within the catchy note patterns and occasional strums of his banjo, just as they reside within his busy vocals; both of which have become more than a little indispensable to his overall sound.
Speaking of Dad Horse Ottn's vocals, there is only the slightest accent to them, and they could just as easily be reaching us from somewhere deep in the mountains of Virginia as from Germany. His passpedal playing – something which originated from old school one-man band Jesse Fuller, and which is actually quite rare these days – really adds to his sound; during one song it sounds like the floor pedals of a church organ, and the next song like a tuba presiding over the low-end of the composition. All of that, along with his lyrical content, which can be a bit dark and sometimes self-deprecating but always full of meaning -- at one moment full of spiritual brilliance, and the next fumbling in the blackness for the switch -- go toward the whole that is The Dad Horse Experience's sound, to which he has attached the term "keller-gospel."
Dad Horse Ottn is an artist whose songs stand a little to the left of Heaven, bursting forth out of him like so many confessionals, like so many folky hymnals and country gospel hosannas. Having spent much of his adult life at the dark bottom of it all, he now concerns himself with ascension and never stops reaching for the light, with his newly altered worldview and ongoing spiritual metamorphosis. When listening to his music one can hear his soul surging against his mortal encasement with every pick and strum of his banjo's strings, each time he applies pressure to one of the pedals of his bass rig, and every time he sings one of his original lines of lyrics. To use one of his phrases, Dad Horse Ottn has dedicated his life of rebirth and musical conveyance to "turning shit into gold."
If you are interested in checking out to The Dad Horse Experience's music, you can click here to download a free song. Or click here to stream the most listened to song on Dad Horse Ottn's new Dead Dog on A Highway album, "Kingdom It Will Come."
Recently I had the opportunity and pleasure of interviewing Dad Horse Ottn. What follows is the content of that interview in its entirety.
To begin, how about a little history of The Dad Horse Experience? And to go along with that how about a little history of you, Dad Horse Ottn, as well?
Ja, or how about a little history of light and darkness? Guess there was just a slew of darkness at the start and basically that is what will remain. A small flicker or firework in between, we are all part of it, throwing spray cans in campfires, aiming on it with shotguns if we are reckless enough and shit.
Actually, I was just a lad like you, neither good nor bad, and had my ups and downs in life. The ups were not too high but the downs were pretty low sometimes and subsequently that was a blessing, not so much in the moment but if I try to catch the picture as a whole. I hit bottom during a journey in the US when I was hard drinking with a girl in Mesa, Arizona. One morning I woke up on a motel room floor, naked, alone, without my wallet and full of fear and shame. The classic. A two-month hangover followed and I attended AA meetings held by some Hopi Indians. They gave me the name “Sad Horse” due to the fact that I was constantly crying all the time. I couldn't stop the tears from squirting for weeks. Later on children popped up and someone changed the name to Dad Horse. Adding that to my surname, I was walking as Dad Horse Ottn on earth since. I did few things in the ‘90s, good and evil, but finally - I was in my forties then - I picked up an instrument and began to play music, trying to put some of the weirdness of my life into songs.
Is there anything to the moniker The Dad Horse Experience?
You heard about the Jimi Hendrix Experience? ‘60s. Kind of that and shit but gospel music and hell, no guitar!
Your approach to the one-man band concept is rather unique, really. Hell, your approach to music in general is unique. How did the whole "fotdella" thing get incorporated into your setup, for starters? I mean, I haven't really heard of anyone else using a fotdella, save for the "Lone Cat" himself, Jesse Fuller, who invented the instrument, and that was quite a long time ago. The kazoo is also an interesting choice of instrumentation. And while the banjo isn't really unusual or unique, your technique certainly is. How about a little insight into your instrumentation and sound?
I wont say “fotdella” by the way because it reminds me of a really rude word in German for which I don't want to find the English translation. So better let's start with the tenor banjo: The reason I play it is because it only has four strings and my fingers were too shaky to learn a 6 string guitar…believe me, I tried so hard to learn it for at least a week. It didn't work and I spent another week in prayer and God sent me a four-string tenor banjo, an instrument which I never knew existed before that point, but in the same evening I could play Stand By Me on it. I taught myself to play all this shit in a year or two but felt I should add some bass notes. I was looking for a bass player but I couldn't find one who was able to play dumb enough that it fitted to my pure and simple tenor banjo playing. Again I went into the inner shelter to pray and God showed me an Italian Eko K1 stand-alone bass pedal on ebay. Bang! I bought it, and was good. The kazoo, phh, I wish I could play some solos but I could not, so I got the kazoo to fill the boring parts of my songs, and it is easy to tune.
Too Close to Heaven, your debut full-length album on Devil's Ruin Records, was very well received by the independent and underground music scene, and by roots fans and one-man band enthusiasts alike. I too was very impressed by it, and I still listen to it all the time. One cannot help but notice the gospel nature of it all, however, and the recurring lyrical content having to do with...well, a strong desire to save your soul. Have you always been interested in spirituality, or are you a wayward sinner led back to the lord after years of transgression and madness?  And if so, how did that happen?
I probably was a wayward sinner who has always been interested in spirituality. Like so many young men in these days I made the mistake to search the spiritual sources in booze, sinful delights and evil rock music and shit. Not only did this not work too good, it led me into devastation and moral bankruptcy. Let me spare all the details, but then it went like in Amazing Grace:I once was lost, but now I'm found.” I remember it was on the 9th floor of a hospital, in the smoking room of the department for lung cancer on a rainy afternoon, or maybe it was in that mentioned motel room in Arizona, that I somehow entered into something like a personal relationship to an entity much bigger and more powerful than myself, which tried to help me kick the shit out of my mind. I think it was in that smoking room, yes. The following years I spent with a full-time job not picking drugs or booze, with good success, avoiding sinful women with less success, but anyway…and building up a life according to spiritual principles more or less. This was pretty hard in the beginning: the first time I was praying at home I had to shut down the curtains, embarrassed that somebody might see me through the window. I would have preferred to be seen with a dick in my hand than sitting on my knees with folded hands, you can bet. But you can get used to everything if you do it long enough, and after I gave over my life to God's guidance it naturally led me to the tenor banjo and all that shit. So what else should I do after all than do gospel songs?
What have been some of your most memorable touring/gig moments to date?
Actually I am not used to memorizing too much but an impressive thing was touring the US in 2010. Due to the fact that somehow my music evolved to be rooted in the Appalachian folk and gospel music it was like coming back to the spiritual proto-soup and I was quite nervous if my weird approach to their music would be approved by the inmates there, when it was closer than Myspace. But finally when I played my second night at the Buccaneer Lounge in Memphis, and an old weirdo with a hat and pants stained with curious blots started to dance in front of my bass pedals, it was like a third birth. First the natural birth, then the spiritual rebirth, then the musical re-rebirth. Weird place, great night.
As an ongoing point of curiosity for me I would like to inquire: Why did you choose the one-man band path over that of the full band lineup one?
I didn't choose it; it just happened this way. Actually as I started traveling in my car I have never had the feeling of being just one man if God & son is with me. There is never such a kind as a gospel one-man band if Jesus is on the bill.
Now, I know you have collaborated with a few other notable artists here and there over the years, like your contribution to Zebulon Whatley's most recent Sons of Perdition release, Psalms for the Spiritually Dead, for instance. What other collaborations and/or contributions have their been, if any? And...what is it like straying from the one-man band format to work with others on their projects?
It was good. I like the Sons of Perdition's music and Lonesome Wyatt's a lot and I don't remember more collaborations actually. These days I have started working with gifted Australian weirdos from the famous Puta Madre Brothers to train them as the back-up band for the Dad Horse Experience's tour in Australia next winter (which is summer for them, weird enough) and it is a good feeling to control them and benefit from their musical skills.
While your sound has clear Appalachian folk, bluegrass, and country blues influences in it, you have taken to referring to it as "Keller-Gospel." Why that term? What does it say about the sound and lyrical content?
I call it Keller-gospel because it differs from most of traditional or ordinary gospel, which is being sung by great big choirs in the cathedrals where the sun is shining out of every priest’s butt. “Keller” is the German word for basement or cellar, and Keller-gospel is meant to be sung in the dark basements of our souls filled with tears and desperate moanings, the places where our parents used to send us when we did wrong, and where the light is really needed most of all. Also I was living in a one-room basement apartment at the time when I started all that shit, so it is really gospel from the cellar and for the cellar, opening the door of the fridge to let some light into the darkness.
You have just released a brand new album titled Dead Dog on a Highway, which has proved a worthy follow-up to Too Close to Heaven and opens to the next chapter in The Book of Dad Horse Ottn, as it were. Obviously you have stayed true to the dark and dirty roots style that has given your project a good deal of recognition and appreciation in recent years, though with a few small differences and points of experimentation. What's the lowdown on this album and all that has surrounded it up to its release?
In my eyes, while Too Close To Heaven reflects my spiritual path of a full decade in which I became a musician and found this mission, Dead Dog On A Highway is now based on the daily life of a traveling gospel musician that followed. So you can find on it lots of highways, car trunks full of merchandise, dead animals beside the road, highs and downs, girls that you leave behind and all the moving and traveling based on a spiritual quest for knowing God's will for a poor little evil-doer like me. Also the album has more instruments and things than the first one had. It was a blessing that I found producer Rolf Kirschbaum, who has worked with Sandy Dillon (of whom I am a big fan). I knew that my deranged musical skills - which might be pretty sufficient to bring my songs to souls and hearts of an audience if I'm on stage and can get in direct touch with them - are occasionally limited when it comes to putting my songs decently on a studio recording.  Rolf helped me to bring the music to a level that the songs deserve to be presented on a studio album and which I could not have achieved alone so easily.
Is there anything of note presently happening or coming up in The Dad Horse Experience's near future? Tours? Collaborations? Comp songs? Etc?
Well, having been touring and recording for twelve months in a row I try to have some recreation time during the summer in my hometown in Germany, wondering why my bank account is so dry but my cellar is so flooded. After big rains here, I spend my time trying to save soaked diaries and photographs and most probably my next songs will cover some autobiographic elements telling previously unheard history of the ‘80s and other dark remains of the collective unconsciousness and shit. I am also working with other musicians on a few different projects, for example, on an old-timey curiosity band. Also I am working on the songs of Thomas A Dorsey and Washington Phillips, which may lead to something. I constantly study human nature from driving a taxi to pay the rent, which might lead to some musical results in the future. At least I won't get homeless, right? I'm also working on my footpedal skills.
In late December I have a tour in Australia for three weeks and the usual European routes before and after. In late 2012 I hope to make it back to the US, possibly heading to Colorado, Nevada, Arizona, California, Oregon and shit. Tell me if you know good places for me to play there.
Lastly, if there is anything I failed to cover, or if there's anything you would like to discuss or express, please feel free to do so now. The floor is all yours.
Actually, the floor is a mess but that is because so many homeless musicians from all over the world use my apartment as a cheap hotel. Anyway, I should mentioned at the end that the Dad Horse Experience wouldn't have done all that shit, good or bad, if – beside God and Lord Jesus - not so many friends and people had helped, like all my friends and supporters in Bergamo and Milano, Ralf Dee and Johnny Hanke from Bavaria, Tina from AA records in Berlin and Andree Klose from Hörwerk-Studio in Bookholzberg, Tobias Lange, Annalena Bludau and Timo Warkus from Bremen, Nicolas Drolc from Bruxelles and Alex Hebert from Denver, Joshua Warfel from Devil Ruin Records and Friedel Muders from Fuego, Kitty Reed from Dortmund and Gregg Weiss from Puymirol, Mr. Marcaille from Lille and Mr. Occhio from Pinerolo, Albe & Enri from Occasional Disaster Booking in Italy, Anto Macaroni and all of the Puta Madre Brothers from Melbourne in the Land of Ozz, Jason Mathews from Memphis and Reverend Deadeye from North Carolina, Honey Vizer from Oregon and Rafael Martinez del Pozo in Spain, Agnieszka Ledochwska from Poland, Veronika Schumacher from Berlin and Christoph Mueller from Aachen, my dead grandmother in Heaven and all the ladies that were better to me then I was to them, not to forget Saint Murdoch for Myspace at the times it was still working, and hundreds more which I feel sorry I couldn't name them here also and shit.
(Text & interview: James Carlson)

DYNAMITE #72 (DE) Aug/Sep.2011 about "Dead Dog on a Highway": Erinnert sich noch jemand an den gelangweilten Gesichtsausdruck des Trio-Drummers, der heute von Hartz 4 lebt? So wie Peter Behrens immer guckte, als habe er mit alledem nichts zu tun, so singt Dad Horse Ottn zu seinem Banjo. Mit dem Mut zur Langsamkeit, einer – sagen wir mal – manchmal recht individuellen Tonfindung und schwerer Zunge, der das Englische auch nicht immer reibungslos gelingt, singt er das Totenlied des Countrys. Das Pferd verendet, der Hund – schon immer der beste Freund des Mannes – verblutet im Straßengraben und die Frauen, nun ja ... „I left a girl crying in Schleswig-Holstein“ heißt es und in dem einzigen deutschen Song: „Ich habe mir heute ein Bein ausgerissen. Ich werd’ es vermissen, aber ganz war ich eh nie“. Bei so viel Schwerenot kommt man natürlich nicht an Hank Williams vorbei und dessen „I Saw The Light“ klingt genauso depressiv wie die Version von „St. James Infirmary“. Die Eigenkompositionen sind mindestens genauso kaputt wie diese Interpretationen, aber mit ein wenig Liebe zum Trash entdeckt man in diesem ganzen Elend durchaus verschüttete Schönheit, so wie in einem Sperrmüllhaufen immer mal wieder ein kleiner Schatz verborgen liegt. Oder wie schreib ein Kollege aus der Schweiz: „Selten war traurig so lustig“. (lafi)

BREMER (DE) 2011/08 about "Dead Dog on a Highway": Drei Jahre nach dem sehnsuchtsvollen Debüt „Too Close To Heaven“ und einer mehrmonatigen Tournee durch Europa, ist Dad Horse Ottn mit reichlich Erzählstoff im Rucksack in die norddeutsche Prärie zurückgekehrt, um wie im Titelstück von toten Hunden am Straßenrand oder durchzechten Nächten [sic!!] zu erzählen. Der Bremer präsentiert uns sein süffisantes Trauerspiel mit seinem klickerndem Banjo gleichsam in spielerischer Leichtigkeit und in schwermütiger Wahrhaftigkeit, die in den raren deutschen Passagen wie in 'Ganz war ich nie' fast noch ehrfürchtiger erscheint.

IKON 1931 (SWE) 2011/07/28 about "Dead Dog on a Highway": Bisarrt och märkligt.Dad Horse Ottn från Tyskland fortsätter under namnet The Dad Horse Exprience att fylla världen med sin märkliga hybrid av gospel, country och i alla fall bitvis punk. Denne man, med sin enmans-orkester började spela först vid fyrtio års ålder när han fick en banjo. Sedan dess har han spridigt sina intensiva, bisarra och galna melodier. Musiken är något han kallar för Keller-gospel (Källar-gospel) och är inte av den typ som du kan höra i kyrkor som redan är fyllda av ljus. Keller-gospel är menat att bli sjungna i mörka och ensamma källare, där ljuset behövs som mest.
Låtarna är märkliga, komiska och bisarra. De har upp en mängd olika teman som liv, död, Gud, ljus och mörker. Spåret “Dead dog on a highway”, ghandlar just om döda hundar vid vägkanten. Sådana som man ser vid väkanten i vissa länder. Han berättar om känslan av att vilja göra något. Att vilja går ur bilen och ta upp det och begrav det. Att känna sig tvungen att göra något.
Eller som i “Tella me Lord” där han ställer sig frågan om det inte är svårt att finna ut Guds plan för oss? Vi vi vara verktyg för hans vilja? Och i sådana fall, vad för verktyg ska vi vara? Är det viktigt att veta om vi är en en tandborste eller en motorsåg?
Bisarrt och märkligt är det, men ändå svårt att sluta lyssna.

ROCKTIMES (DE) 2011/07/19about "Dead Dog on a Highway": Hoch interessanter Stoff aus dem Norden Deutschlands. Dad Horse Ottn bekam zu seinem vierzigsten Geburtstag ein Tenor-Banjo geschenkt, das sich im Laufe der Zeit zu seiner Passion entwickelte. Mittlerweile sind mit der Mandoline, dem Kazoo und Bass-Pedal sogar noch weitere Instrumente hinzugekommen und der Mann ist fast schon eine One-Man-Band. Für das zweite The Dad Horse Experience-Album hat er allerdings auch noch eine gute Hand voll weiterer Musiker am Start, die ihn auf den 13 neuen Songs unterstützten.
In seiner so ganz eigenen Art bringt uns Dad Horse Ottn seine Musik mit starkem Tom Waits-Feeling daher. Gospel, Country, Blues ... als Überbegriff könnte man das von vielen so ungeliebte Wort Americana mal wieder in die Runde schmeißen. Nur, dass "Dead Dog On A Highway" so ganz anders, so ganz individuell klingt. Ottns Gesang kommt inbrünstig, allerdings auch mit sehr hartem deutschen Akzent, was der Geschichte etwas Skurriles verleiht, sie auf der anderen Seite auch wieder sehr sympathisch macht. Neben diversen Singles und einer EP erschien im Jahr 2008 zunächst das Debüt "Too Close To Heaven", gefolgt nun von diesem zweiten Streich.
Schmissig beginnt der Titelsong mit lediglich Banjo und Gesang, bevor Percussion und Background Vocals hinzukommen. Es wird ziemlich schnell klar, dass Ottn nicht unbedingt der begnadetste Sänger unter der Sonne ist, dies aber mit viel Enthusiasmus wieder ausgleicht. Fein, so kann's weitergehen. Mexikanische Einflüsse sowie einen rumpelnden Walzertakt kann ich bei "Kingdom It Will Come" raushören, über die Ottn erneut seine feurigen Vocals legt, die sich oft über das Schuldbewusstsein eines Mannes mit sehr schlechtem Gewissen drehen, der aber nicht in der Lage ist, sein eigenes Handeln zu ändern. Und das alles zu spärlichem, handgemachtem Wüsten-Sound. Obskur, aber letztendlich richtig gut.
Der Norddeutsche hat auch keinerlei (warum auch?) Berührungsängste mit Legenden, was er zum Beispiel bei "I Saw The Light" von der Country-Legende Hank Williams unter Beweis stellt. Die Stimme kommt einem hier tatsächlich so vor, als käme sie direkt aus dem Grab irgendeines vergessenen amerikanischen Friedhofs (der, auf dem die Gebeine von Williams weilen). Fast schon gespenstisch auch die Instrumentierung und Intonierung. Je länger die Scheibe läuft, desto mehr mag man sie. Es sei denn, man entwickelt schon bei den ersten beiden Tracks eine starke Abneigung gegen dieses zugegebenerweise ungewöhnliche Album.
Neben den Eigenkompositionen gibt es noch ein weiteres Cover in Form des alten Blues "St. James Infirmary", das einmal mehr in einer verschrobenen wie guten Walzer-Form gebracht wird. Ottn singt sich einmal mehr die Seele aus dem Leib und zum wiederholten Male erwische ich mich bei einem gewaltigen Grinsen. Das ist anders, aber vor allem ist es gut! Sehr deutsch klingt es, aber Gefühle sind ja international! Apropos deutsch: "Ganz war ich nie" wird, wie es der Titel schon andeutet, in der Landessprache vorgetragen. Erneut sparsam instrumentiert und musikalisch dem Sound der Appalachian Mountains verpflichtet, erzählt hier ein Mann von neuen physischen und seelischen Verletzungen, die aber mittlerweile schulterzuckend zur Kenntnis genommen werden, da er schließlich das Gefühl des Glücks bzw. des Erfülltseins sowieso noch nie gekannt hat.
"Dead Dog On A Highway" ist ein wirklich geiles Album für alle, die auch gerne mal einen Blick über den Tellerrand hinaus riskieren möchten. Ungewöhnlich, nicht immer schön, aber tatsächlich richtig gut. Vor allem steckt in diesem Album neben guten Ideen sehr viel Seele und Hingabe. Zunächst eventuell zu glauben, entdeckter Dilettantismus verwandelt sich in erkennbare Systematik, bzw. einen ganz eigenen Stil. Profundismus gepaart mit guten Melodien und massenhaft Herzblut, versehen mit der furchtlosen Herangehensweise eines Tom Waits der Achtziger und der ungestümen Ehrlichkeit des ersten Albums der Violent Femmes. (Markus Kerren)

DIG IT! (FR) No.52/2011 about "Dead Dog on a Highway": Toujours armé de son banjo et de son pédalier de basses, il nous livre treize nouvelles tranches de vie, pour la plupart écrites sur la route... L'émotion intense provoquée par la vue d'un chien mort au bord d'une autoroute belge, l'attente interminable aux péages basques ("Waiting At The Turnpike"... Plus Dead Brothers que les Brothers eux-mêmes!), les nuits solitaires au merchandising ("Merchandise Song") ou les fiesta interminables auxquelles tu ne peux te soustraire ("The Party" et son synthé cheap)... + le traditionnel "St. James Infirmary" dans une version léthargique et un "I Saw The Light" où Hank Williams aurait la révélation par l'Acide...

NO DEPRESSION (US) 2011/07/01 about "Dead Dog on a Highway": "Like a dead dog on the highway…" sang an unmistakeably German voice. It was the kind of lisping German accent that my American ears associate with camp villains in bad movies. Then in came the banjo.
What?
"Like a dead dog, I'm hanging around," the German voice continued singing over the quaint banjo melody. "Won't you stop and pick me up? Dig me a deep hole in the ground."
I was, to put it kindly, perplexed. What in the world was this? In my head, my conditioned American thoughts, banjo and heavy German accents did not belong together. But I kept listening, fascinated, compelled to find out what this was all about. And as unprepared as I was for the initial track, I was yet again thrown off balance by what the second track brought. ["Kingdom It Will Come"]
Oh yes, there was definitely something worth investigating here. By the end of the album, I was smitten.
Dead Dog on a Highway is the second long player from the Dad Horse Experience, which consists mostly of a man who goes by the name Dad Horse Ottn. He sings while accompanying himself on banjo, keeping the rhythm on bass pedals and throwing in some occasional kazoo, playing what he has dubbed keller (German for "cellar") gospel. Keller gospel draws from an amazing range of influences from the simple and perfect country of Hank Williams, the gathered folk of the Carter Family and the outsider gospel of Washington Phillips to punk to polka. And it's all filtered through one possibly deranged, definitely unique man who apparently didn't begin playing music until he was 40.
Dead Dog on a Highway is a wunderkammer of an album that contains more treasures and obscure delights than I have the time and space to limn here. You'll certainly find entertainment here and things to make you smile. You might also find a moment or two of fright. And perhaps, if you're paying enough attention, you'll find a song, a moment, that speaks directly to you. (April Fecca, reposted from Now this sound is brave)

27 LEGGIES (US) 2011/06/18 about "Dead Dog on a Highway": And finally, something I can only describe as indescribable - "Dead Dog on a Highway" by The Dad Horse Experience. Dad Horse Ottn (which I very much doubt is the name his poor parents gave him) is a German musician who mixes up country, polka and other oom-pah-pah noises with a bit of the punk spirit, and sings them all in a voice that hints ever so slightly at his German origins. It doesn't always work - there are one or two tracks on the album that I struggled to get through - but when it does it is strangely beguiling. Apparently the album's producer has previously worked with the Holmes Brothers, and you can see a certain similarity in the overall sound. I found the religious numbers the most enjoyable, like his take on Hank's "I Saw The Light" and this next one ["Kingdom It Will Come"]. See what you think.

AMERICANA MUSIC FRANCE 2011/06/17:Il était parmi mes premiers amis sur myspace à l'époque. Oui il y a bien long temps. Un fanatique de l'americana, roots etcétéra j'ai cru. Mais entre temps Ottn (how do you pronounce that one) viens de lancer son deuxième album.
Ottn à commencer à jouer a l'age de 40 ans, sur un banjo ténor qu'on lui a offert. Il c'est laisser guider par la musique de Hawkwind, Washington Phillips et Johnny Cash. Mais dans son bio en pdf on marque que Ottn lui même ressemble plus a Hank Williams (si son docteur ne lui avait pas injecté un mélange de vitamine B12 et de morphine pour calmer ses douleurs de dos. Et qu'en suite on lui n'avait pas trouvé mort sur la banquette arrière de sa voiture avec quelques canettes de bière et des paroles écrites à la main pour une chanson non enregistrée : Then Came That Fateful Day(en français : « Et vint ce jour fatidique »).
Moi, je pense que le Dad Horse Experience sonne plus tôt comme Hank Williams juste avant qu'on lui a trouvé. Fatigué, défoncée mais enfoncer jusqu'au cou dans sa musique.
Ottn est en effet un oiseau rare, qui gagne de plus en plus en notoriété. Avec un style complètement a lui même, malgré des racines qui sont bien encrées dans le folk et country folk américaine.
En 2008 Ottn (i like this name) débute avec son album »Too Close To Heaven«. Et puis il y a du travail sur la route, un tournée aux états unis et la deuxième album donc tout récent sous le titre »Dead Dog on a Highway«
Un album que j'ai écouté plusieurs fois maintenant. Un drôle de mélange entre le gospel noir, polka et punk. Il joue, mais on ce demande des fois s'il sait vraiment jouer. Qui en soit n'est pas très grave. Même Cash n'arrivait pas a reproduire le picking du carter family, et j'ai écouté des morceaux acoustique de Marley ou on découvre qu'il ne savait surement pas vraiment accorder sa guitare. Ca n'empêche pas d'être un superbe compositeur ou performeur.
Et donc ce que Ottn a en commun avec Williams, Marley et Cash, est que on se trouve devant un homme qui croix en se qu'il fait. Il est ce qu'il sait. Même si quand on écoute ses paroles on se croix comme devants un tableau moderne sur laquelle on essaye de trouver le message cacher, la raison de la mis en œuvre. Tendis que pour moi la raison n'est pas ce qu'il faut chercher. C'est tout comme les films de David Lynch, ne cherche pas, c'est juste un mise en scène, il n'y a pas forcement une raison. C'est plus tôt comme un de ses plats Portugais, des drôles de mélanges mais avec un résultat finale assez surprenant, dans laquelle on trouve que les chorizos vont à merveille avec le cabillaud.

NEUE WESTFÄLISCHE (DE): Der Denver-Clan in Ostwestfalen 2011/06/15: Diese wunderlichen Herren loben in ihren Gesängen verstorbene Mütter, verweisen auf die Heiligkeit des göttlichen Gerstensaftes und mahnen Demut vor toten Hunden an belgischen Straßenrändern. In den Versen und im musikalischen Stil von "Slim Cessna's Auto Club" (Denver, Colorado), wie auch bei der Ein-Mann-Vorband "The Dad Horse Experience" (Bremen) spielt der christliche White Gospel eine tragende und vor allem eine ironische Rolle.
Morbide wie humorvoll gestaltete sich die Spielart insbesondere bei Dad Horse Ottn alias "The Dad Horse Experience", der mit dem Tenorbanjo countryeske Wehklagen aus dem Hanseatischen bis Nordamerikanischen ausstieß. Sinnbildlich steht hier der zauberhafte Song "Dead Dog on a Highway", der von der Symbolträchtigkeit toter Beagles auf Urlaubsstraßen erzählt. Der 51-jährige Multifunktionskünstler Ottn performt zum lustigen Banjo barfüßig ein tieftönendes Basspedal und erweitert das musikalische Bett noch mittels eines selbstgebastelten Gestells um ein flirrendes Kazoo. Dabei presst er seine dezent krähende Stimme in ein 40er-Jahre-Kondensatormikrofon, was entzückend zu seiner altbackenden Kleiderwahl passte. … (K. Sielker)

WESERKURIER (DE) Musik von unten 2011/06/06: Manche Dinge brauchen eben ihre Zeit. Erst im reifen Alter von 40 Jahren begann der Bremer Dad Horse Ottn mit Tenorbanjo, Basspedal und Kazoo Musik zu machen, beseelt davon, seiner spirituellen Suche einen Ausdruck zu geben, inspiriert dabei unter anderem von den spartanischen 'American Recordings' des späten Johnny Cash.
So ist zuletzt Musik zwischen Gospel, Country und dem weißen Folk der Apalachen entstanden. Als Dad Horse Experience tourt Ottn seitdem als unermüdliche One Man Band quer durch Europa und die USA. Ein Wanderprediger mit musikalischer Mission, der jetzt sein neues Album 'Dead Dog On A Highway' in der Spedition vorstellte. Produziert wurde das Album von Rolf Kirschbaum, bekannt unter anderem durch seine Zusammenarbeit mit Taj Mahal. …
Als 'Keller-Gospel' hat Dad Horse Ottn seine Musik immer bezeichnet, da sie nicht aus lichtdurchfluteten Kathedralen, sondern in ihrer rudimentären Instrumentierung und dem klagenden Gesang eher aus den tiefen und gottlosen Gewölben der Seele käme. Für sein neues Album hat er sich zwar stilistisch geöffnet und lässt auch live mit einem Drummer sanft rumpelnde, schunkelige Trash-, Polka- und Punk-Motive einfließen, seine Themen sind aber nach wie vor von düsterer Provenienz und abgründigem Humor. Es geht um tote Tiere am Straßenrand, vor allem um tote Hunde in Belgien, die Ottn mit schmerzvoll plärrender Stimme zu pluckerndem Banjo musikalisch verewigt. Seine Songs handeln vom schleppendem Dasein, dem endlosen Warten auf Erlösung, Fragen nach Gottes Plänen mit der gequälten Sünderseele. Auch wenn die stille Magie früherer Auftritte nicht mehr so gegeben ist, tut Dad Horse Ottn die stilistische Öffnung gut. Seine Musik bleibt Keller-Gospel, fernab vom ekstatisch juchzenden Kirchenchor. (York Schaefer)

ROOTSHIGHWAY (IT) 2011/05/18 about "Dead Dog on a Highway":Un disco più partecipato, con l'utilizzo a volte di una sezione ritmica e di un coro, ma senza cambiare la sostanza del suo hillbilly bislacco e irriverente: il progetto Dad Horse Experience del musicista tedesco passa dalla concezione da one man band di Too Close to Heaven al qui presente Dead Dog on a Highway, sorta di diario di viaggio della sua vita da autentico hobo, di palco in palco lungo mezza Europa. Nella chiusura con il tradiztional He Is My Song and My story compare un fantomatico Alfa-Grill Jubilee Choir, mentre Hanno Jannsen, Rolf Kirschbaum e Don Voigt aggiungono qualche contrappeso al banjo e kazoo del protagonista. Due i classici (I Saw the Light di Hank Williams in versione rallentata e allucinata, la cupa St James Infirmary, meno riuscita), il resto una bella accozaglia di ballate, walzer country, polke e marcette che mantengono il gusto per lo sberleffo (Merchandise Song,Killer Gospel One Man Band) ma sanno anche diventare profonde (Kingdom It Will Come). Lo stile è invariato, il suono crudo, a volte anche "pasticciato" con qualche ritmica lo-fi: solo per i più eccentrici cultori delle radici. (Fabio Cerbone)

BLUESBUNNY (UK) 2011/05/12 about "Dead Dog on a Highway":There's an old saying that goes "sometimes you get the bear and sometimes the bear gets you" and that saying seemed strangely appropriate when applied to The Dad Horse Experience's album "Dead Dog On A Highway". I thought I was doing a review when, in fact, I was being brainwashed.
For those of you unfamiliar with The Dad Horse Experience, I shall recap. The Dad Horse Experience is part one man band – though featuring some musical assistance on this album – and part redemption road gospel show born forth of the mind and body of Dad Horse Ottn. With his banjo often to the fore, he walks the world and sees things that few others see with the title track being as good an example of his skewed sensibilities as you can get as he recounts the fate of dead animals by the roadside.
On this album, there is much more than diversity on show. "Kingdom It Will Come" might well suggest a song about judgment day but, if it is, it is a truly surreal one featuring lyrics like "…Ah dead babies singing in the sky a song of marshmallow and apple pie". Offbeat murder ballads are familiar topics for the Dad Horse Experience but, even by those warped standards, "Tella Me Lord" is a bizarre one.  If you recover from that, then a reflection on the economics of touring follows ("Merchandise Song").
Another unexpected twist comes in "The Party" with the introduction of a cheesy drum machine that makes a return visit with, of all things, a big muscular electric guitar for company. I've got to admit that did raise a big smile for there is clearly no stopping the Dad Horse Experience in their attempt to knock you off balance. Nothing other than a full on piece of bleak gospel could follow that and duly we get not only the shadowy "Waiting At The Turnpike" but also the wildly over the top "He Is My Song And My Story".
The Dad Horse Experience is certainly an experience and a unique one at that.  As strange as this album might well be, you've got to respect someone who follows their own path.  It's not often that you can say that a dead dog on a highway would make you happy but "Dead Dog On A Highway" made me happy.

GAESTELISTE (DE) 2011/05/03 about "Dead Dog on a Highway": Gäbe es einen Typen wie Dad Horse Ottn nicht schon - man müsste ihn flugs erfinden. Mit Banjo, Basspedal, Socken, Kindertröte und irgendwelchem Zeug, mit dem sich irgendwie rhythmische Geräusche erzeugen lassen, arbeitet sich Ottn auf diesem zweiten Komplettwerk durch seine Songs, die zunächst mal so klingen, wie aus einem in den Appalachen gestrandeten Kleinzirkus, sich bei näherer Betrachtung aber als angeschrägte Folk-Moritaten entpuppen, die freilich der Meister selbst als "Keller-Gospel" interpretiert. Vielleicht wegen des spirituellen, philosophischen Inhaltes, vielleicht wegen der fast sendungsbwussten Inbrunst, mit der der kauzige Schrat das rausplärrt. Dass Ottn Hank Williams covert, wundert nicht. Dass er indes eigene Songs daneben stellt, die genau der gleichen Quelle entstammt haben könnten, verwundert schon eher. Dass diese Scheibe natürlich weder etwas für Puristen noch für HiFi-Freunde ist, versteht sich fast von selbst. Da aber diese Art reduzierter Soundästhetik heutzutage durchaus etabliert ist, fühlt man sich in der Welt des Dad Horse Ottn als Genrefreund sowieso mühelos zurecht. (Ulrich Maurer)

UMBRIA24 (IT) The Dad Horse Experience, storia di una predicazione musicale in stile country (2011/04/27): Presentato al Combo l'album ‘Too Close to Heaven' tra sonorità Roots e Gospel
Cantautore o predicatore, Dad Horse Ottn, ha travolto musicalmente il Combo. L'uomo con un banjo, nel suo lungo sentiero ha fatto ‘sosta' a Perugia, per presentare il suo ultimo disco, Too Close to Heaven'. Un mix di country, post-punk, gospel che ha riempito la serata con una energia straordinaria, profonda ma semplice ed umile. Dad Horse un giorno vide la luce, pardon, un banjo di luce, ed ha cominciato a predicare cantando. Non una predicazione religiosa ma l'esperienza di Dad Horse. Un viaggio lunghissimo, che ha attraversato Francia, Germania, Spagna, Paesi Bassi e Italia. E molti sono stati salvati dalla perdizione e dai modi violenti attraverso il contatto con la sua predicazione banjo.
L'esperienza spirituale di Dad Horse, intrisa di una religiosità popolare, della verità ineffabile della Misericordia, la Resurrezione e la Vita Eterna, è racchiusa nelle undici ‘track-preghiere' di ‘Too Close to Heaven'.
Un album che arriva in Italia nel 2010, curioso, singolare e carico di emotività con musica roots, folk e contaminazioni gospel, un blues spiritualmente primitivo e potente. Suona ‘armato' di solo banjoper le strade del mondo e la sua voce tesse il ‘verbo di Dio', The Horse Experience è una  one-man band assolutamente fuori da qualsiasi schema.
Carter Family e Roy Acuff  vengono considerati  i maggiori ispiratori di questo sound, ma si sostiene anche l'influenza da parte di artisti del calibro di Hawkwind, Excuma  e Washington Phillips. In Too Close to Heaven' convivono ironia e provocazione. Attraverso banjo e voce, un kazoo in Through The Hole', The Dad Horse Experience trascina nelle sue impervie prediche e missioni di redenzione, radicate nelle sonorità e nella cultura del sud degli Stati Uniti, in cui Gates of Heaven', descrive un vero e proprio anelito al paradiso, dove vorrebbe ritrovare la madre scomparsa, una volta liberatosi del proprio fardello di peccatore. E così con Falling' e Find my body down', irruente per quanto intense, fino ad un intero testo in lingua tedesca, Schwarz Gruen Weiss'. Ma sono i brani di Lord Must Fix My Soul' e Dried out river' che evocano le sonorità aspre e torbide che caratterizzano l'intero album.
Si trova a suo agio di fronte ad un pubblico incuriosito da questo artista estroverso e bizzarro che con un back line di tutto rispetto, banjo, kazoo e bass pedal, suona la ‘sua' musica e canta canzoni che parlano di salvezza e liberazione e che rivelano una continua ricerca di se stesso.
Di fattezze particolari, questo musicista di origine tedesca, nato in un cimitero della Germania del sud, lascia poco spazio all'immaginazione e narra con un linguaggio schietto e diretto di atmosfere oscure, spoglie e di una gioventù travagliata in cui ha vissuto più vite fin quando trova la fede in Dio ed inizia la sua surreale predicazione itinerante. (Enrica Ciuffini)

BAM!#7.1, (IT) 2011/03/07:Ho trovato il giusto tono a colpi di grigliate e dischi di tortuose anime solitarie come The Dad Horse Experience, un tedesco orfano della famiglia Carter. Banjo elettrico, stompbox, percussioni ed un cantato barcollante per alcohol e tormento. Country e gospel con cui chiede gli venga aggiustata l'anima. Fix my soul vs. Fix my head. L'album si intitola "Too Close To Heaven" e gli fanno da apripista due 45 giri che anche graficamente rimandano all'immaginario del cantore rurale con la carogna sulla schiena. (Ron Swanson)

HALLERTAU-INFO, Pfaffenhofen (DE) 2011/02/05, Mit Banjo, Kazoo und Stirnlampe: Wie grandios dieser Abend werden würde, hätte im Vorhinein wohl niemand für möglich gehalten: Die Ein-Mann-Band The Dad Horse Experience verblüffte und faszinierte die zahlreichen Zuschauer im in:takt Musikinstitut in Pfaffenhofen mit seinem selbsternannten „Keller-Gospel" und bescherte der noch jungen Musikbühne ein absolutes Highlight .
Den Abend eröffnete die „Ralf Dee Band", die mit ihrem Auftritt bereits vor Dad Horse Ottn für gute Stimmung sorgte. Im gut gefüllten in:takt überzeugten die vier Musiker um Frontmann Ralf Dee durch eingängigen Folk und Rock'n'Roll mit Akustik- und E-Gitarre. Danach warteten die Besucher des Musikinstituts auf den Mann des Abends. Und als dieser nach der Umbaupause endlich die Bühne betrat, wurde allen sofort klar, dass dies kein gewöhnlicher Abend werden würde.

Der Mann im grauen Anzug nimmt das Banjo zur Hand und fängt an zu spielen, mit dabei immer seine Stirnlampe, die er von Anfang bis Ende trägt und den Weg durch einen verrückten Musikabend leuchtet. Die Zuschauer sind vom ersten Moment an begeistert, feiern sowohl seine außergewöhnliche Musik als auch seine kabarettistischen Einlagen und Geschichten mit Lachen und Applaus. Er erzählt von totgefahrenen Tieren am Straßenrand und einem sein Geschäft verrichtenden Hund auf einer Insel im Kreisverkehr. Als er das Lied „Schwarz Grün Weiß" anmoderiert, erzählt er, er habe es im Bremer Bahnhof geschrieben, als Alternative zum Suizid. Bevor er anfängt, stellt er auch nochmal klar, das grün-weiß habe definitiv nichts mit Fussball und Werder Bremen zu tun, denn „schlechter als Werder ist nur Stuttgart". Auch mitgesungen wird kräftig. Egal ob bekannte Coversongs von Hank Williams oder eigene Klassiker wie „Lord must fix my soul": Dad Horse Ottn begeisterte vollkommen. Und nicht nur dem Banjo, auch der Mandoline und einem Kazoo entlockte er herrliche Stücke, immer begleitet von einem mit den Füssen gespielten Basspedal.
Als der Abend zu Ende ging, The Dad Horse Experience die letzten Töne seines Banjos verklingen ließ und die Zuschauer ihn frenetisch feierten, war klar: Dieser einzigartige und fantastische Musiker bescherte dem in:takt Musikinstitut einen musikalische Abend der Extraklasse, wie er vorher selten dagewesen war, und wahrscheinlich auch nicht mehr so schnell da sein wird. (dmk)

HALLERTAU-INFO, Wolnzach (DE) 2011/02/02, Toter Hund im portugiesischen Kreisverkehr: Lebendige, lebende Geschichten im Stil-Wirt, und der Mann nennt sich Dad Horse Ottn: Neben seinen kabarettistischen Qualitäten legte er auch zwei Banjos und eine Mandoline in die Gaststube an der Wendenstraße bereit für seine Art Musik: „Und das ist nicht der Gospel, den ihr in der Kathedrale von Wolnzach hört!"Ralph „Dee" Simon und Philipp „Schreib-einfach-Phil" Schlegel stimmten die Gäste mit zwei Gitarren auf akustischen Folk-Rock ein, und dann kommt Dad Horse Ottn. Der Mann im grauen Anzug, schwarze Krawatte, weiß gepunktet, nimmt noch ein Schlückchen Hustensaft direkt aus der Flasche, stellt eine Tasse Tee in Reichweite und zieht sich die Schuhe aus: Für das Basspedal zu seinen Füßen braucht es Zehenspitzengefühl!
Und nicht nur das hat Dad Horse Ottn: „Das ist Keller-Gospel, was ich hier mache", und mit einem „Knaller" möchte er gleich beginnen: „Das Keller-Gospel-Manifesto!" Begleitend wurschtelt Ottn in seinen Textblättern, fabuliert über seine kürzlich über ihn gekommene Weitsichtigkeit, der er mit fünf Brillen – für einen Euro bei Rewe – vergeblich zu Leibe rückt und die er mit der leuchtenden Hoffnung erträgt, einmal als „Blind Willy Ottn" Karriere zu machen.
In diesem Mantel des trockenen Humors lässt er dann seine Songs tanzen, Banjo, Kazoo und Mandoline werfen musikalische Funken in die Abgründe des menschlichen Leidenswegs, und Ottn nimmt seine Zuhörer mit lyrischer Macht und klagendem Gesang an die Hand, auf dass sie nicht abstürzen in die Welt, die so ist, wie sie ist.
Als begnadeter Geschichtenerzähler präsentiert Ottn auch die Antworten auf die letzten Fragen der Menschheit, singt Lieder – „Kann ich's hier wagen?" –, in denen Jesus, die CIA und Muhammad Atta in einer Strophe vorkommen oder das Leben als Warten definiert wird: „Ihr habt gewartet, bis ich anfange; nun wartet ihr, bis ich aufhöre; dann wartet ihr, bis ihr einschlafen könnt, und ihr wartet, bis ihr wieder aufwacht …"
Und über allem glitzert – rot, grün, gelb und blau und zärtlich über des Stil-Wirts Klavier drapiert – die Lichterkette im Rhythmus der Ottnschen Lebensweisheiten, im Kellergospel adäquat verpackt: „Wir müssen einfach akzeptieren, dass wir alle einen an der Waffel haben."

Dazwischen plaudert Ottn über seine Reisen durch die USA und Europa, eruiert die Gründe für die Variabilität toter Tiere neben europäischen Autobahnen und findet die Wahrheit in der Mitte eines portugiesischen Kreisverkehrs, den Hunde als „Geschäftsplatz" nutzen: „Wir sind doch alle Wunderkerzen, die in diesen Haufen stürzen und erlöschen."
Fffschscht! Dad Horse Ottn lässt die Wunderkerze zischend sterben, um sie gleich wieder zurückzuholen: „Das ist nur die eine Hälfte der Wahrheit – die andere Hälfte ist: Wir sind auch der Hund!"
Bis in der späten Abend geht der Ritt auf diesem schrägen, lyrischen, musikalischen magischen Teppich weiter, das Publikum singt mit, und Ottn relativiert: „Ich hab mir heut ein Bein ausgerissen, aber ganz war ich noch nie!" So wunderbar und wunderschön hat sich beim Stil-Wirt schon lange keiner mehr ein Bein ausgerissen, und so faszinierend wie Ottn ist wohl auch keiner so schnell in der Lage, ein „Dad Horse" derart elegant durch die Absurditäten des Daseins zu reiten. (
lot)